Rezepte von Maren Rehder:

Inhalt:
A ) Gemüsesuppe à la Knoblauch
Tipp zur Spargelzeit
B ) Kürbissuppe
C ) Gemüsetopf mit Spitzkohl und Teigtaschen
D ) Kochbananen
E ) Vampire-Jam
F ) Aprikosenmarmelade mit Schuss
G ) Gugelhupf nach dem Salzburger Skirennfahrer Hermann Maier
H ) Marens Kefir-Brot
I ) Spinat-Plattpfirsich-Smoothie
J ) Kefir-Blaubeer-Torte für eine Springform
K ) Frischkäse aus Kefir
L ) Mein Bulgur-Salat
M ) Stachelbeer-Erdbeer-Marmelade
N ) Dinkelmischbrot
O ) Roggenmischbrot ohne Kefir
P ) Rote Bete-Möhren-Rohkostsalat
Q ) Marmelade aus roten Kirschpflaumen
R ) Marmelade aus Kornelkirschen
S ) Brot ohne Sauerteig, Hefe, Getreide, Gluten
T ) Azukibohnenfrikadellen, vegan, lactose- und glutenfrei
U ) Kresse selbst ziehen
V ) Brokkolicremesuppe mit Petersilie und Pastinakenchips
W ) Marmelade aus Bio-Quitten
X ) Holunderblütengelee



A ) Gemüsesuppe à la Knoblauch


Zutaten:

- 2,5 l Gemüsebrühe - 2 mittlere Zucchini, in dünne Scheiben schneiden, mit Schale - ca. 10 mittelgroße Kartoffeln, schälen und in kleine Würfel schneiden - 1 mittlere Porrestange, in schmale Ringe schneiden - 2 mitteldicke Karotten, in Stifte schneiden - mind. 3 Knoblauchknollen (am besten frisch), gepresst oder sehr klein gehackt - ca. 1 Hand voll Tiefkühlerbsen - ca. 1 Hand voll Haferflocken (Vitamin B) - zuletzt, al gusto: Petersilie, Oregano, Schnittlauch, Salbei o. a. klein gehackt auf die fertige Suppe geben


Zubereitung:

Gemüsebrühe erhitzen und zuerst die zerlegten und geschälten Kartoffeln darin garen. Nach und nach die
anderen Zutaten dort hineingeben, so dass sie nach dem Garen noch etwas Biss haben. Nach den Kartoffeln werden sodann
die Karottenstifte, dann die Zucchinischeiben, danach die Porreringe hinzugetan und gegart. Zuletzt werden der Knoblauch,
die Erbsen und die Haferflocken untergerührt und nur wenige Minuten mit den anderen Zutaten geköchelt.
Fertig! Je nach Geschmack können noch gehackte Kräuter auf die Suppe, die auch ohne diese schmeckt,
gestreut werden.
Guten Appetit!
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Tipp zur Spargelzeit: Spargel, Sauce Hollandaise (mit Kräutern der Provence und Zitronensaft verfeinert)
und Räucherlachs + Kartoffeln + gemischter Salat passen einfach prima zusammen! Eine tolle Dekoration sowie
eine Gaumenfreude entstehen, wenn der Räucherlachs mit Kiwi-Scheiben garniert wird.
Schmeckt einfach köstlich!
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B ) Kürbissuppe


Zutaten:

- ca. 2,5 Pfd. Kürbis (z. B. Segment von einem großen Kürbis - Hokaido-Kürbisse u. a. kräftig orangefarbene Kürbissorten wie der Rote Zentner müssen nicht geschält werden), geschält, entkernt
(Kerne z. B. trocknen) und gewürfelt - 3 große Sandmöhren, geschält und gewürfelt - 5 mittlere Kartoffeln, geschält und gewürfelt - ca. 0,25 von einer kleinen oder mittleren Wurzelknolle Sellerie, geschält und gewürfelt - 2 Zwiebeln, gehackt - 1 grüne Paprika, gesäubert und zerkleinert - zum Würzen: Ingwerpulver, Gemüsebrühegranulat, Salz, Pfeffer, 0,5 Tasse Orangensaft, Saft v. 0,5 Zitrone, 1 Becher Schmand o. a. - 1 Bd. gehackte Petersilie


Zubereitung:

In einem großen Topf wird mit genügend Wasser das zerkleinerte Gemüse ca. 30 Minuten gegart.
Anschließend werden die Zutaten mit einem Pürierstab püriert und weiter auf kleiner Flamme geköchelt.
Die Zutaten zum Würzen werden untergerührt und je nach Geschmack dosiert. Knoblauch könnte die
Liste noch erweitern.
Zuletzt wird mit gehackter Petersilie die Suppe garniert.
Fertig! Bon Appetit!
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C ) Gemüsetopf mit Spitzkohl und Teigtaschen


Zutaten:

- Olivenöl zum Dünsten - 1 mittlerer Spitzkohl, in Scheiben bzw. Streifen geschnitten - 2 mittlere Sandmöhren, geschält und in Scheiben geschnitten - 2 mittlere Rote Bete, geschält und gewürfelt - 2 mittlere Zwiebeln, geschält und in Segmente geschnitten - ca. 250 gr. frische Teigtaschen, z. B. mit Basilikum- u. Ricottafüllung, wahlweise frische Gnocchi - zum Würzen: Gemüsebrühegranulat in einem Glas Wasser aufgelöst, Salz, Pfeffer


Zubereitung:

In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen, den zerkleinerten Spitzkohl hineingeben und bei geschlossenem Topf
dünsten - nach und nach die Sandmöhren, die Rote Bete und die Zwiebeln dazutun.
Alles solange garen, bis die Spitzkohlblätter noch ein wenig Biss haben - dann die Brühe und das Wasser hineingeben,
Salz und Pfeffer sowie die Teigtaschen. Ein vegetarischer Fleischersatz kann die bunte Mischung geschmacklich abrunden.
Viel Spaß!
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D ) Kochbananen


Beim Kauf von Kochbananen werde ich häufig gefragt, wie ich diese zubereite.
Das ist ganz einfach. Ich verwende Kochbananen wie eine Beilage, z. B. zu Fisch, Reis und Currysoße.
Die Bananen werden geschält und in Scheiben geschnitten. In einer Pfanne erhitze ich Öl und backe darin die
Südfrüchte vorsichtig goldbraun. Das braucht nur kurze Zeit und schmeckt nachher als Beilage delikat!
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E ) Vampire-Jam


Zutaten für

insgesamt 1 KG Fruchtmenge bestehend aus:
- ca. 950 g reife Stachelbeeren, gewaschen, entstielt, zerkleinert - Saft von 1 Zitrone - Zimt nach Gefühl - 1 Paket 2:1 Gelierzucker (500 g Zucker auf 1000 g Frucht)


Zubereitung:

Die gewaschenen und zerkleinerten Stachelbeeren werden in Zitronensaft getränkt und anschließend zu einem Fruchtbrei püriert.
Auch der Zimt wird eingerührt.
Je nach Zubereitungsvorschrift auf dem Paket Gelierzucker wird der Fruchtbrei mit diesem vermengt und aufgekocht.
In vorbereitete Marmeladengläser wird die heiße Marmeladenmassen randvoll eingefüllt und mit einem Twist-off-Deckel
verschlossen. Mindestens 5 Minuten lang werden diese Gläser umgedreht stehen gelassen.
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F ) Aprikosenmarmelade mit Schuss


Zutaten für

insgesamt 1 KG Fruchtmenge bestehend aus:
- ca. 950 g reife Aprikosen, gewaschen, entstielt, entkernt, zerkleinert - Saft von ca. 1 Zitrone + evtl. Wasser nach Gefühl - 2 Päckchen Vanillezucker - 1 Paket 2:1 Gelierzucker (500 g Zucker auf 1000 g Frucht - siehe Buchstabe E) - kräftiger Schuss Disaronno oder Amaretto


Zubereitung:

Die gewaschenen, entkernten und zerkleinerten Aprikosen werden in Zitronensaft getränkt. Mit dem Pürierstab wird ein
Brei hergestellt - wenn der Fruchtbrei zu fest ist, wird nach Belieben (Gesamtgewicht von 1 KG nicht überschreiten!) etwas
Wasser hinzugegeben. Zuletzt werden Vanillezucker und ein kräftiger Schuss Disaronno oder Amaretto eingerührt.
Nach der Zubereitungsvorschrift auf dem Paket Gelierzucker wird der Fruchtbrei mit dem Gelierzucker vermengt und aufgekocht.
In vorbereitete Marmeladengläser wird die heiße Marmeladenmassen randvoll eingefüllt und mit einem Twist-off-Deckel
verschlossen. Mindestens 5 Minuten lang werden diese Gläser umgedreht stehen gelassen.
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G ) Gugelhupf nach dem Salzburger Skirennfahrer Hermann Maier


Zutaten:

- 200 g Dinkel-Vollkornmehl - 50 g Urdinkel-Vollgrieß - 3 Eier - 250 ml Schlagobers (=Schlagsahne) - 1 Pck. Backpulver - 3 EL Milch - 1 Pck. Vanillezucker - 250 g Rohrzucker - Butter und Mehl für die Form


Zubereitung:

Eier in Dotter und Klar trennen. Das Schlagobers halb flüssig schlagen. Unter weiterem Schlagen Rohrzucker und Vanillezucker
einarbeiten. Die Dotter einrühren. Mehl, Grieß und Backpulver unterheben, Milch zugeben. Eiklar zu Schnee schlagen und
unter die Masse ziehen. Form mit Butter ausstreichen und mit Mehl ausstreuen. Teig einfüllen.
Kuchen bei ca. 180 Grad ca. 45 Minuten backen.
Auf Partys kommt der Kuchen gut an, da behauptet werden kann, dass dieser Stoff das Zeug zu WeltmeisterInnen in sich trägt.
Die Nussecken nach Guildo Horns Mami habe ich auch schon mal gebacken - allerdings würde bereits eine Nussecke genügen,
um sich auf Skiern wie ein Sack Mehl zu fühlen - es sind Kalorien-Bomben. Mutti hat·s da sehr gut mit Guildolein gemeint!
Ausgesucht habe ich dieses Gugelhupf-Rezept aus drei Gründen:
1. Der Kuchen schmeckt tatsächlich fantastisch und ist dafür leicht zu machen;
2. Hermann Maier ist einer von denjenigen SportlerInnen, die nach schwerer Krise (Motorradunfall) mir jeden Respekt für ihr
Comeback an die Weltspitze abverlangen - er wird auch spassig als "Herminator" bezeichnet und stammt aus dem Salzburger Land;
3. Meine Vorfahren mütterlicherseits waren zum Teil ihres Glaubens wegen vertriebene SalzbugerInnen - auch einige Hugenotten
waren darunter, die aus Frankreich stammten. In Erinnerung an diese Vorfahren, die später in Ostpreußen
siedelten und Gutsbesitzer, aber auch Mittelschullehrer u. a. waren, habe ich dieses Rezept aufgeschrieben.
Vielen Dank!
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H ) Marens Kefir*-Brot (insgesamt ca. 1000 g)


Zutaten:

- 200 g Bio-Dinkelvollkornmehl - 300 g Bio-Roggenvollkornmehl - ca. 100 g (Trockengewicht) ganze Körner (verschiedene, zuvor ca. 24 h in Wasser einweichen und danach abtropfen) - ca. 80 g Dinkelflocken (alternativ Goldleinsamen) plus Dinkelflocken oder Goldleinsamen zum Ausstreuen einer Kastenform - 1 Würfel frische Bio-Hefe - ca. 500 ml Kefir (selbstgemacht, nach 48 h Gärzeit) - 1 EL Honig - 1 TL Salz - bei Belieben: 150 g (2 x 75 g) Natur-Sauerteig - eine Kastenform mit Margarine einfetten und mit Dinkelflocken oder Goldleinsamen - s. o. - ausstreuen - eine kleine feuerfeste Form (z. B. eine Metallschale o. ä.) mit Wasser


Zubereitung:

500 ml Kefir erwärme ich auf etwas mehr als Handwärme, gebe einen 1 EL Honig dazu und bröckele die Hefe da hinein -
diese lasse ich im Kefir-Honig-Ansatz ca. 10 Minuten ruhen, bis sich Blasen zeigen.
Inzwischen mische ich Dinkel-Vollkornmehl und Roggen-Vollkornmehl und streue Salz in das Mehl - in der Mitte bereite ich eine Mulde vor.
In die Mulde gebe ich die Kefir-Honig-Hefe-Mischung und knete alles mit den Knethaken eines Rührgerätes. Je nach Geschmack kann den
Zutaten in der Mulde auch noch Natur-Sauerteig mit 150 g oder 2 x 75 g beigefügt werden. Das Brot schmeckt ebenfalls ohne Sauerteig.
Abschließend bestäube ich den Vorteig mit etwas Dinkel-Vollkornmehl, decke diesen mit einem feuchten Tuch ab und lasse den Teig
für 45 Minuten an einem warmen Ort gehen. Zeigen sich kleine Risse an der Teigoberfläche in dem Mehlbelag, zeugen diese von der
Volumenvergrößerung des Teiges.
In der Zwischenzeit kann eine Kastenform mit Margarine eingefettet und diese mit Dinkelflocken oder Goldleinsamen ausgestreut werden.
Jetzt werden die übrigen Zutaten wie die eingeweichten Körner und die 80 g Dinkelflocken (alternativ: Goldleinsamen) mit dem Grundteig verknetet.
Der Teig wird in die vorbereitete Form gefüllt, mit Mehl bestäubt und kann wiederum mit einem feuchten Tuch abgedeckt werden. Er geht erneut für
ca. 30 Min. bei Wärme.
Auf mittlerer Schiene wird der Brotteig in einem Backofen bei 220 Grad ca. 20 Min. und bei ca. 180 Grad ca. 40-50 Min. gebacken - ein feuerfestes
Schälchen mit Wasser wird mit auf das Blech gestellt. Das Brot ist ausgebacken, wenn das Klopfen mit einer Gabel auf die Kruste hohl klingt.
Die Angaben beziehen sich auf das Backen in einem Gasofen. Der Backvorgang unterliegt der subjektiven Prüfung und ist ein wenig Gefühlssache.
Nach dem Backen stürze ich das noch warme Brot aus seiner Form, lasse es erkalten und wickele es in ein sauberes Leinen- bzw. Geschirrtuch.
Außerdem bewahre ich das Brot so unter einer Kuchenhaube für Kastenkuchen auf.
Bei Interesse ist ein "lebendiger" Kefirpilz über mich beziehbar.
Wenn Brotteig relativ flüssig ist, verwende ich eine Form, um Stabilität in den Teig zu bringen - bei weniger flüssigen Anteilen
ist keine Form erforderlich - das Brot wird mit Händen zu einem Laib geknetet und geformt, dann auf dem Blech gebacken.
Auch Sauerteig lässt sich diesem Brotrezept zusetzen - es gibt zahlreiche Variationen.
Neben Broten, die vorwiegend aus fein gemahlenem Mehl bestehen, verwende ich auch eine Rezeptur, in der im Trockenzustand 500 g Körner
und nur 200 g Mehl vorkommen. Dieses Brot ist besonders kernig und muss wegen der flüssigen Teigkonsistenz mind. 2 h in der Form backen.
Trockene Goldleinsamen, aber auch Kleieprodukte und Flocken besitzen die Eigenschaft Flüssigkeit gut zu binden.
Am besten gelingen meine Brote, wenn ich Muße zum Backen habe und den Herstellungsprozess mit künstlerischen Ambitionen angehe.
Eine gute Mischung aus Kunst und Wissenschaft führt wahrscheinlich in vielen Bereichen zu den besten Resultaten - leider wurden
jedoch viele Sachgebiete automatisiert bzw. ihrer ganzheitlichen Wesensbestandteile entkleidet.
Daher freue ich mich immer besonders über ein selbstgebackenes Brot, das ein Unikat ist - zudem weiß ich, was drin bzw. nicht drin ist.
*ACHTUNG: Der Genuss von selbstgemachtem Kefir ist bei speziellen Personengruppen mit einer Abwehrschwäche, einer Zuckerstoffwechsel-
störung, einer Pilzinfektion und einer Reduktion der Bakterienflora durch z. B. Antibiotika oder chemische Substanzen nicht unbedenklich
und von daher nicht empfehlenswert! Letztendlich gilt jedoch die freie Selbstbestimmung - die jeweils individuelle Konstitution ist für
den Einzelfall maßgeblich und abzuwägen!


Beispiel für ein Kefir*-Brot mit Sauerteig:

Zutaten:

- 240 g Bio-Dinkelvollkornmehl oder 100 g Dinkelkleie und 140 g Dinkelvollkornmehl - 360 g Bio-Roggenvollkornmehl - ca. 420 ml Kefir (nach 48 h Gärzeit) - 1 Würfel frische Bio-Hefe - 1 EL Honig - 1-2 Pck. Sauerteigextrakt (trocken) oder ca. 120-150 g Natur-Sauerteig (flüssig) - 1 TL Salz

Zubereitung:

Die Zubereitung erfolgt im Prinzip nach dem Muster des ersten Kefir-Brotes. Den Sauerteig mische ich als Trockenextrakt entweder
unter das Mehl oder ich gieße diesen in flüssig erworbener Form in die Mehlmulde in der Mitte der Schüssel.
Danach kommen der Kefir-Honig-Hefe-Ansatz in diese Mulde und alles wird zunächst mit Knethaken durchgearbeitet.
Bei diesem Brotrezept ist der Teig relativ fest, so dass schließlich die Hände zum Einsatz kommen und den Brotlaib formen.
Eine Kastenform ist daher nicht mehr notwendig - allerdings kann eine Art Backrahmen zur Begrenzung der Volumenvergrößerung
des Teiges durchaus hilfreich sein - den Backrahmen vorher bitte einfetten. Letztlich entscheidet die spezielle Konsistenz des Teiges,
ob eine Form verwendet werden muss oder nicht.
Der Backvorgang ist sodann ähnlich wie oben.
Erweiterte Rezeptur Brot "Roggy":
In etlichen Brotrezepten kommt geschrotetes Korn zum Einsatz. Mein Fazit ist, dass sich ein Verhältnis von 600 g Mehl zu 200 g Schrot
als günstig erweist, d. h. ich verwende die o. g. Zutaten und setze dem Teig noch 200 g Roggenvollkornschrot zu. Das Roggenschrot sollte
vorher 24 Std. lang eingeweicht worden sein - überschüssige Flüssigkeit vor dem Backen abfließen. Der Vorteig wird zunächst ohne das Roggen-
vollkornschrot erstellt und entspricht im Prinzig dem o. g. Backrezept für das Kefir-Brot mit Sauerteig.
Damit der Teig nicht zu flüssig wird, experimentiere ich z. Z. noch damit, das Schrot in einem Teil der benötigten Kefirmenge einzuweichen
und den anderen Teil für den Hefeansatz zu verwenden. In jedem Fall muss jedoch die Flüssigkeitsmenge vergrößert werden, wenn zusätzlich zu dem
Teig 200 g Schrot gegeben werden. Nach meinem Geschmack schmeckt "Roggy" hervorragend - ich ziehe es jedem gekauften Brot vor!
Die Backzeit verlängert sich jedoch um eine halbe Stunde - d. h. ich backe das Brot auf einem Blech mit der Umgrenzung eines gefetteten
Backrahmens und einem feuerfesten Schälchen Wasser zunächst bei 220 Grad ca. 20 Min. - danach braucht es noch ca. 1 Std. und 10 Min.
Zum Backen steht mir ein Gasofen zur Verfügung. Wie ich bereits schrieb - s. o. - variieren die Angaben je nach Bedingungen - ein Stück
weit ist es Gefühls- oder Bauchsache, wie der Brotansatz und der Backvorgang gelingen. Wenn das Klopfen mit einer Gabel auf den Brotlaib
einen hohlen Klang hinterlässt, ist dieses ein verlässliches Zeichen dafür, dass das Brot ausgebacken ist.
Viel Spaß beim Selberbacken!
*ACHTUNG: Der Genuss von selbstgemachtem Kefir ist bei speziellen Personengruppen mit einer Abwehrschwäche, einer Zuckerstoffwechsel-
störung, einer Pilzinfektion und einer Reduktion der Bakterienflora durch z. B. Antibiotika oder chemische Substanzen nicht unbedenklich
und von daher nicht empfehlenswert! Letztendlich gilt jedoch die freie Selbstbestimmung - die jeweils individuelle Konstitution ist für
den Einzelfall maßgeblich und abzuwägen!


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I ) Spinat-Plattpfirsich-Smoothie


Zutaten:

- 120 g gewaschener, geputzter, verlesener Spinat (am besten in Bio-Qualität) - 120 g Plattpfirsiche (ohne Kern, gewaschen, mit Haut, aus Öko-Anbau) - ca. 80 ml frisch gepresster Orangensaft - ca. 80 ml Wasser oder kalter Kräutertee - 1 kleines Stück Ingwer (geschält)


Zubereitung:

Seit einiger Zeit bereite ich mir grüne Smoothies zu - dabei verwende ich zumeist verschiedenes Blattgrün, das ich gerade
da habe und kombiniere dieses wahlweise mit diversen Obstsorten, meistens mit Bananen oder Kiwis, weil diese ganzjährig leicht zur
Verfügung stehen. Der hier vorgestellte Smoothie gehört jedoch zu meinen Lieblingskombinationen.
Den gewaschenen Spinat zerkleinere ich falls nötig, um ihn mit Ingwer, Orangensaft und Wasser oder Tee in einem Mixer zu pürieren.
Der Mixvorgang sollte möglichst kurz dauern (ca. 30 Sek.), um viele Nährstoffe zu erhalten.
Danach gebe ich die vorbereiteten Plattpfirsiche in die grüne Mischung und mixe alles zusammen erneut für ca. 30 Sek.
Mit einer leicht sämigen Konsistenz der pürierten Masse bin ich zufrieden und nehme den fertigen grünen Smoothie als
Hauptmahlzeit meistens zum Frühstück zu mir. Um dessen Wirkung zu erhöhen, warte ich mit der Einnahme anderer Nahrungsmittel
bis zu 40 Min.
Bei der Herstellung grüner Smoothies kann nach Herzenslust experimentiert werden - es gibt unzählige Kombinationen.
Besonders nährstoffreich sind auch solche aus Wildkräutern - damit man aber sicher ungiftige Wildpflanzen von giftigen unterscheiden
kann, ist eine vorherige Kräuterkunde anzuraten.
Die Idee der grünen Smoothies stammt von Victoria Boutenko - die Beobachtung von Menschenaffen bei der Nahrungsaufnahme war für
die Entwicklung der grünen Mixgetränke maßgeblich.
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J ) Kefir*-Blaubeer-Torte für eine Springform


Zutaten:

- ca. 900 g Blaubeeren (wahlweise andere Früchte wie Kirschen, Brombeeren, Johannisbeeren oder Himbeeren), gewaschen, mit Zimt "gewürzt" Teig: - 200 g Bio-Weizen- oder Dinkelvollkornmehl - 50 g Vollrohrzucker - 1 Pck. Weinsteinbackpulver - 50 g gehackte Pistazien - 100 g Speisequark (mager) - ca. 2 EL selbstgemachter Kefir - 4 EL Speiseöl - 1 Ei - 1 Pck. Vanillinzucker oder Vanille aus der Schote - Salz Guß: - 100 g weiche Butter - 100 g Vollrohrzucker - 500 g Speisequark (mager) - 2 Eier - 1 Pck. Puddingpulver für 500 ml Milch - 200 ml selbstgemachter Kefir - Abrieb von ungespritzter Zitronenschale oder Zitronenaroma o. ä. - 1 Pck. Vanillinzucker oder Vanille aus der Schote (zusätzlich kann Grieß nach Geschmack untergerührt werden)


Zubereitung:

1. Heidelbeeren (oder andere Früchte - s. o.) verlesen und waschen und mit Zimt "würzen".
2. Teigherstellung: Mehl mit Weinsteinbackpulver mischen und in eine Schüssel sieben - Quark, Kefir, Speiseöl, Ei,
Zucker, Vanillinzucker (Vanille), Salz und Pistazien hinzufügen und alles mit einem Rührgerät rühren, zuletzt mit Händen
einen Klumpen formen.
3. Den Teig auf dem Boden einer gefetteten Springform auslegen und an den Rändern ca. 3-4 cm hochdrücken.
4. Für den Guß die Butter geschmeidig rühren - nach und nach alle weiteren Zutaten dazu geben.
5. Die Heidelbeeren (oder andere Früchte - s. o.) gleichmäßig auf dem Teig verteilen - den Guß eben darüber gießen.
6. Im vorgeheizten Backofen bei 180-200 Grad ca. 60-70 Min. backen (bei Gas bis 90 Min.) - Zustand des Kuchens zwischendurch
durch Gabeltest o. ä. prüfen.
7. Die Torte in der Form erkalten lassen, den Rand "abstechen" und danach die Springform öffnen.

Selbstgemachter Kefir ist nicht nur ein gesundes Milcherzeugnis, sondern kann auch vielfältig in der Küche verwendet werden.
Im Unterschied zum Kefir aus dem Supermarkt beinhaltet der selbstgemachte eine höhere Nährwertqualität.
In kalten Suppen (süß oder herzhaft), Dips, Dressings oder Shakes bleiben diese wertvollen Inhaltsstoffe erhalten.
*ACHTUNG: Der Genuss von selbstgemachtem Kefir ist bei speziellen Personengruppen mit einer Abwehrschwäche, einer Zuckerstoffwechsel-
störung, einer Pilzinfektion und einer Reduktion der Bakterienflora durch z. B. Antibiotika oder chemische Substanzen nicht unbedenklich
und von daher nicht empfehlenswert! Letztendlich gilt jedoch die freie Selbstbestimmung - die jeweils individuelle Konstitution ist für
den Einzelfall maßgeblich und abzuwägen!
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K ) Frischkäse aus Kefir*


Zutaten:

- 1 l selbstgemachten Kefir - z. B. aus 1 l Bio-H-Milch (1,5 % Fett), nach ca. 48 Std. Gärzeit mit festerer Konsistenz Gerätschaften: - eine Plastikschale mit Löchern als Sieb, in der vorher z. B. Weintrauben vermarktet wurden - zwei Filtertüten - eine Art Wanne, welche die abfließende Molke auffängt - zwei oder mehr Aufsetzer für die Plastikschale, so dass diese etwas erhöht in der Wanne stehen kann - Klarsichtfolie und Gummiband zum Abdecken der Plastikschale - ein weiteres verschließbares Gefäß für den fertigen Kefir-Frischkäse


Herstellung:

Der fertige, bereits abgegossene Kefir wurde nach 48 Std. Gärzeit in ein verschlossenes Glas zur Aufbewahrung in den Kühlschrank
gestellt. Oftmals trennen sich in dem ruhig stehenden Glas schon Molke und Kefirmasse.
Eine Plastikschale, in deren Boden Löcher sind und welche zuvor für den Verkauf von Weintrauben verwendet worden war, bereite
ich für das Abseihen der Molke vor. Dazu lege ich den Boden der Schale mit angefeuchteten und aufgetrennten Filtertüten aus.
Diese sollten die Löcher auf dem Boden der Schale bedecken, so dass kein dickflüssiger Kefir da hindurchlaufen kann.
Dann gieße ich den Kefir (ohne diesen vorher umgerührt zu haben) in diese Plastikschale, decke sie mit Klarsichtfolie und
Gummiband ab und stelle sie auf zwei Erhöhungen in eine passende Wanne. Als Erhöhungen verwende ich zwei Serviettenringe,
die ich hinlege.
Nun lasse ich die Kefirmasse einen bis eineinhalb Tage an einem kalten Ort (am besten im Kühlschrank) abtropfen.
Hin und wieder kontrolliere ich den Stand der aufgefangenen Molke, bewege die Plastikschale manchmal leicht, um den Abfluss zu
verbessern. Die aufgefangene Molke kann wiederum separat genutzt werden.
Nach einem Tag oder eineinhalb Tagen nehme ich die Klarsichtfolie von der Plastikschale - der Kefir hat nun eine quarkähnliche
Konsistenz und schmeckt hervorragend. Ich gebe die fertige Frischkäsemasse aus Kefir in ein neues verschließbares Gefäß und stelle
dieses wiederum in den Kühlschrank zur Aufbewahrung.
Einige Verfahren sehen auch das Verwenden eines Käsetuchs oder eines grobmaschigen Geschirrtuchs vor, in das die Kefirmasse gegeben
werden kann (beispielsweise könnte anstelle von Filtertüten ein zurecht geschnittenes Geschirrtuch als Bodenabdeckung für das Sieb dienen),
um die Molke abzutrennen und abzupressen. Weil das Lösen der fertigen Frischkäsemasse aus dem Stofftuch manchmal etwas "krümelig"
ist, habe ich nach Geräten mit glatten und statischen Oberflächen gesucht, um mir das u. U. schwierige Herausheben des Frischkäses
aus dem Tuch zu ersparen. Es geht eben auch anders.
Der fertige Frischkäse aus Kefir kann zusätzlich gewürzt oder mit frischem Meerrettich, Kräutern, Knoblauch u. v. a. m. versehen werden.
*ACHTUNG: Der Genuss von selbstgemachtem Kefir ist bei speziellen Personengruppen mit einer Abwehrschwäche, einer Zuckerstoffwechsel-
störung, einer Pilzinfektion und einer Reduktion der Bakterienflora durch z. B. Antibiotika oder chemische Substanzen nicht unbedenklich
und von daher nicht empfehlenswert! Letztendlich gilt jedoch die freie Selbstbestimmung - die jeweils individuelle Konstitution ist für
den Einzelfall maßgeblich und abzuwägen!
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L ) Mein Bulgur-Salat


Zutaten:

- 1 Tasse Bulgur - 1 Bund Petersilie - 3 Stangen Staudensellerie (gesäubert) - 3 Frühlingszwiebeln - 1 rote Paprika (geputzt und entkernt) - 1 Tasse Tiefkühlerbsen (aufgetaut) - Kräutersalz - Saft von 1 1/2 Bio-Zitronen - 3 EL Leinöl - 1 EL Rapsöl


Herstellung:

Bulgur kaufe ich am besten in Bio-Qualität, fülle davon 1 Tasse ab, gebe den Inhalt in einen Topf und wasche diesen zunächst
mit kaltem Wasser - das Wasser gieße ich vorsichtig durch ein Sieb ab - dann setze ich den Bulgur mit 2 Tassen Wasser und 1 EL Rapsöl
zum Kochen auf. Wenn der Bulgur ca. 7 Minuten gekocht hat, das Wasser sich schon reduzierte, schmecke ich die Masse mit Kräutersalz ab,
stelle den Herd aus und lasse den Bulgur darin noch weiter ziehen. Zwischendurch rühre ich die körnige Masse um und lockere sie.
Jetzt presse ich 1 1/2 Zitronen aus und gebe den Saft in die Salatschüssel, dazu kommen 3 EL Leinöl - die Flüssigkeiten vermenge ich.
1 Bund Petersilie wasche und entstiele ich, dann hacke ich die Petersilie klein und gebe sie in die Flüssigkeit der Salatschüssel.
Zusätzlich füge ich noch Kräutersalz hinzu und verrühre alles. Jetzt soll die Marinade in die Petersilie einwirken.
Die weiteren Zutaten wie Staudensellerie, Frühlingszwiebeln und Paprika werden gewaschen und zerkleinert.
Ist der Bulgur erkaltet, wird er mit der Marinade und der Petersilie vermischt - auch die anderen Zutaten werden untergehoben.
Zuletzt füge ich die aufgetauten Tiefkühlerbsen dem Salat hinzu und rühre alles gut durch.
Der Salat schmeckt erfrischend und herrlich sommerlich - er kann z. B. zu gekochtem Spargel und Fisch oder einem Eiweißträger auf
Pflanzenbasis wie gegrilltem und gewürztem Tofu genossen werden. Auch Cocktail-Tomaten passen als Beilage gut dazu.
Bulgur ist geschroteter und vorgegarter Weizen, der in der türkischen Küche bzw. in der des Vorderen Orients viel verwendet wird.
Es ist auch möglich, den Bulgur als Taboulé ohne Kochen, nur eingeweicht für den Salat als Zutat zu nehmen. In der orientalischen
Version kommen häufig noch frische Minze zum Einsatz sowie Schalotten - abgeschmeckt wird mit Pfeffer und Salz.
Guten Appetit!
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M ) Stachelbeer-Erdbeer-Marmelade


Zutaten:

- 750 g Stachelbeeren (am besten grüne, säuerliche bis leicht rötliche - keine vollroten, süßen) - 250 g Erdbeeren - Saft von 1 1/2 Bio-Zitrone (groß) - gemahlene Bourbon-Vanilleschote (al gusto) - Zimt (al gusto) - ca. 2 cm frische Bio-Ingwerwurzel (zerkleinert) - 2 Pck. 1:1 Bio-Gelierzucker à 500 g


Herstellung:

Die Früchte kaufe ich frisch - am besten auf dem Gemüsemarkt oder als Bio-Ware - auch in einigen Supermärkten sind solche Früchte
in guter Qualität erhältlich.
Stängel und Blütenreste der Stachelbeeren entferne ich - ebenso werden die Erdbeeren von den grünen Stielen und Kelchen befreit.
Faulige Stellen werden herausgeschnitten oder Früchte mit Schadstellen aussortiert.
Insgesamt ergibt sich nach dem Putzen eine Trockenmasse von 1 Kg Früchten.
Danach wasche ich die Früchte gründlich in einer großen Schüssel und gebe diese mit dem Saft von 1 1/2 Bio-Zitrone in einen Mixer,
der für das Fassungsvermögen von mind. 1.500 ml ausgerichtet ist und über eine gute Wattleistung verfügt - am besten mind. 400 Watt.
Die Früchte püriere ich nur kurz, um so viele der wertvollen Inhaltsstoffe wie möglich zu erhalten.
Inzwischen habe ich eine Scheibe Bio-Ingwerwurzel zerkleinert und füge diese dem Fruchtmix in einem sauberen Kochtopf hinzu - auch Bourbon-Vanille
und Zimt werden jetzt untergemischt. Ebenso verrühre ich sorgfältig die insgesamt 1000 g Bio-Gelierzucker mit dem Fruchtbrei, der manchmal anfänglich
noch recht fest erscheint, sich aber im Laufe des Gelier- und Kochvorgangs noch weiter verflüssigt.
Beim nun folgenden Kochen der Fruchtmasse richte ich mich nach der Beschreibung des verwendeten Bio-Gelierzuckers. Auf meiner Packung stehen mind.
4 Min. sprudelndes Kochen bei höchstens 8 Min. Kochzeit.
Meine Entscheidung liegt in der "Mitte" - nach 6 Min. Kochzeit breche ich den Vorgang ab. Zuvor hatte ich auf einer Untertasse ein wenig von der
Marmeladenmasse abgefüllt, um zu sehen, ob diese bei Erkalten geliert. Da dieses der Fall war, kann ich nun die fertige Marmelade in mit heißem
Wasser ausgewaschene Marmeladengläser randvoll füllen, verschließe diese mit den dazugehörigen Twist-off-Deckeln und stelle sie zum Erkalten
kopfüber auf die Deckelseite.
Schöne Etiketten mit den Inhaltsstoffen und dem Erstellungsdatum akzentuieren das selbstgemachte Produkt in dekorativer Weise.
Meine Marmelade schmeckt herrlich fruchtig - Stachel- und Erdbeeren sind geschmacklich gleichermaßen vertreten - besonders der frische Ingwer
verleiht dem Brotaufstrich einen interessanten Nebengeschmack - auch Vanille, Zitrone und Zimt machen sich in dem Konzert der Zutaten bemerkbar.
Tatsächlich lassen die bisher von mir gekauften Marmeladen (was selten vorkommt) eine solche fruchtige Komponente vermissen - dazu ein selbstge-
backenes Bio-Brot, und der Tag kann auf angenehme Weise und unter Ansprechen des Geschmacks- und Geruchssinns starten.
Etliche Sinne werden in unserer rationalisierten Welt kaum noch angesprochen - oder es kommt in einer Art Ausgleichsreaktion zu "Exzessen", die
meistens aus ungesunden Bestandteilen bestehen - wie Pommes und Currywurst etc. Unsere Bedürfnisse nach Ansprechen unserer Sinne nutzt die
Industrie aus und verwendet Geschmacksstoffe mit Suchtpotenzial, die auf die moderne und rastlose Arbeitswelt zugeschnitten sind.
Es ist eben keine Massenware, die unter Zeitaufwand selbst hergestellt werden kann, sondern eine Art Unikat, dessen Inhaltsstoffe mir bekannt sind.
Die industriell erzeugte Marmelade schmeckt mir häufig zu süß und zu wässrig - außerdem kommt es mir oft so vor, als wenn es kaum Unterschiede
zwischen den einzelnen Sorten gäbe. Jedoch bezieht sich meine Beurteilung nur auf die gängige Ware - selbstverständlich weiß ich nicht, ob meine
Bewertung auch auf sämtliche Bio-Marmeladen aus Bio-Märkten oder auf das dementsprechende Warensortiment in Hofläden auf Bauernhöfen u. ä.
zutrifft. Wahrscheinlich gibt es auch reizvoll schmeckende Marmeladen aus industrieller Produktion, für die aber meistens etwas mehr Geld
hingelegt werden muss.
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N ) Dinkelmischbrot


Zutaten:

- 400 g Bio-Dinkelvollkornmehl - 200 g Bio-Roggenvollkornmehl - 80 g Haferkleie plus Haferkleie zum Ausstreuen einer mit Margarine gefetteten Kastenform - 1 TL Salz - 1 EL Honig - 500 ml Kefir* aus eigener Herstellung - 1 Würfel frische Bio-Hefe - 150 g Natur-Sauerteig (flüssig) - eine feuerfeste Schale mit Wasser


Herstellung:

Dinkel- und Roggenvollkornmehl und 1 TL Salz in einer Schüssel gut vermengen. Eine Mulde in der Mitte des Mehls bilden.500 ml Kefir
auf etwas mehr als Handwärme erwärmen, darin den 1 EL Honig auflösen und die Hefe hineinbröckeln – ca. 10 Min. zugedeckt gehen lassen.
In die Mehlmulde den flüssigen Natur-Sauerteig und den Honig-Hefe-Kefir geben und alles gut mit Knethaken verrühren, die Oberfläche
des Vorteiges mit Mehl benetzen - mit einem feuchten Tuch abgedeckt an einem warmen Ort 45 Min. gehen lassen. Wenn sich Risse an der
Mehloberfläche zeigen, ist dieses ein Zeichen für die Volumenzunahme des Teiges. Inzwischen die Backform mit Margarine einfetten und
mit Haferkleie ausstreuen. Den Teig mit 80 g Haferkleie kräftig verrühren, in die Form füllen, die Oberfläche mit Mehl versehen und
mit einem Messer einritzen, erneut an einem warmen Ort 30 Min. gehen lassen. Danach wird zu der Kastenform mit dem Brotteig auf
das Backblech eine feuerfeste Schale mit Wasser gestellt. Der Ofen eines E-Herdes wird für 20 Min. auf 220 Grad geheizt, danach
die Temperatur für ca. 40 Min. auf 180 Grad abgesenkt und das Brot darin fertig gebacken. Ein hohler Klang beim Klopfen mit einer
Gabel auf den Brotlaib zeugt davon, dass das Brot ausgebacken ist. Noch heiß wird es aus der Form gestürzt und kühlt ab.
In ein sauberes Baumwollhandtuch gewickelt, kann es unter einer länglichen Kuchenhaube verwahrt werden.
Dieses Brot ist einfach in der Zubereitung, da keine Körner vorher eingeweicht werden müssen - der Teig ist von gleichmäßiger Struktur.
Anstelle von Haferkleie könnte z. B. auch Dinkelkleie verwendet werden, zum Ausstreuen der Form Dinkelflocken.
Bei Verwenden von Sauerteig-Trockenextrakt müsste noch etwas mehr Flüssigkeit dem Teig zugeführt werden, damit dieser gut aufgeht.
Neue Einfälle ergeben sich beim Machen.
Versuch macht klug - guten Appetit!
*ACHTUNG: Der Genuss von selbstgemachtem Kefir ist bei speziellen Personengruppen mit einer Abwehrschwäche, einer Zuckerstoffwechsel-
störung, einer Pilzinfektion und einer Reduktion der Bakterienflora durch z. B. Antibiotika oder chemische Substanzen nicht unbedenklich
und von daher nicht empfehlenswert! Letztendlich gilt jedoch die freie Selbstbestimmung - die jeweils individuelle Konstitution ist für
den Einzelfall maßgeblich und abzuwägen!
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O ) Roggenmischbrot ohne Kefir


Zutaten:

- 400 g Bio-Roggenvollkornmehl - 200 g Bio-Dinkelvollkornmehl - ca. 80-100 g Haferkleie plus Haferkleie zum Ausstreuen der mit Margarine gefetteten Backform - 1 Würfel frische Bio-Hefe - ca. 1 TL Salz - 1 EL Honig - ca. 1 TL Brotgewürz mit Anis, Koriander u. a. - 500 ml Bio-Milch - 150 g Natur-Sauerteig - 1 feuerfeste Schale mit Wasser - Alufolie zur Abdeckung des Teiges während des Backens - 1 mit Margarine gefettete Kasten- oder Brotbackform


Zubereitung:

In eine große Schüssel siebe ich die beiden Mehlsorten in Biogualität, Roggen und Dinkel. Auf dem Herd erwärme ich 500 ml Bio-Milch
mit Honig auf etwas mehr als Handwärme und bröckele die Bio-Hefe da hinein - die Hefe-Honig-Milch lasse ich zugedeckt für ca. 10 Min. ruhen.
Unter das Mehl mische ich Brotgewürz und Salz und forme in der Mitte eine Mulde. In diese Mulde gieße ich den Natur-Sauerteig und dann darauf
die Hefe-Honig-Milch. Jetzt wird kräftig mit den Knethaken eines Rührgerätes gerührt, anschließend der Teig mit etwas Dinkelmehl bestreut und
mit einem feuchten Handtuch abgedeckt an einen warmen Ort für ca. 45 Min. zum Gehen gestellt. Eine Volumenvergrößerung ist u. a. an den Rissen
in der Mehloberfläche zu erkennen.
In der Zwischenzeit wird eine Kasten- oder Brotbackform vorbereitet (Gelgentlich verwende ich eine längliche Tonform, deren Außenschale sich für
ca. 30 Min. mit Wasser vollsaugen sollte.) - d. h. diese wird mit gesunder Margarine gefettet und mit Kleie ausgestreut.
Im nächsten Schritt werden dem Teig vorsichtig bis zu 100 g Haferkleie zugefügt und gründlich untergerührt.
Dann gebe ich den Teig bereits in die Backform, benetze die Oberfläche wiederum mit Dinkelmehl und streiche diese zu einer geraden Fläche, in die
ich noch eine Art Muster ritze, damit der Teig beim Backen besser aufgeht. Außerdem gewinnt das Brot dadurch an einem "rustikalen Outfit".
Auf einem Backblech lasse ich den Teig zusammen mit einer feuerfesten Schale mit Wasser erneut bei warmen Temperaturen für ca. 30 Min. ruhen.
Nun erfolgt der Backvorgang: Auf mittlerer Schiene stelle ich bei einem E-Herd für ca. 10-15 Min. 220 °C ein - für weitere 50 Min. backt das Brot
bei 180 °C mit einer Alufolie abgedeckt. Die Alufolie wird nach dieser Zeit entfernt, und der Brotteig backt noch weitere 30-40 Min. ohne Abdeckung.
Ausgebacken ist der Laib, wenn ein Klopfen darauf mit einem Löffel hohl klingt.
Noch heiß stürze ich das Brot aus der Form und lasse es erkalten.
Brot sollte normalerweise in ein sauberes Leinentuch umwickelt aufbewahrt werden - ich lege es meistens so noch unter eine Kuchenhaube.
Das Roggenmischbrot ist relativ einfach in der Herstellung und schmeckt prima!
Eventuell ist zu überlegen, ob anstelle von Hefe und Sauerteig noch andere Backtriebmittel verwendet werden können. In einigen Rezepten stoße ich
öfter auf Backpulver, oder es werden so gut wie keine Backtriebmittel eingesetzt. Eine Reduzierung von Hefe scheint bei einigen gesundheitlichen
Dispositionen angezeigt zu sein. Auch finde ich hin und wieder, dass gesunde Öle den Teig anreichern. Fett habe ich bisher nur bei der Herstellung
von Kuchen oder Stollen hinzugegeben, bei Brot bisher noch nicht oder nur bei speziellen Teigen für Pizza oder Fladenbrot o. ä.
Auf Weizenmehle - auch aus Vollkorn - sollte aus gesundheitlichen Erwägungen weitgehend verzichtet werden, weil Weizenmehlprodukte ärmer an
wertvollen Nährstoffen und zuckerreicher als Roggen- und Dinkelmehlbackwaren sind und zudem durch ihren hohen Glutenanteil die Verdauung stärker belasten.
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P ) Rote Bete-Möhren-Rohkostsalat


Zutaten für ca. 2 Pers.:

- 1 große frische Rote Bete-Knolle - 2 mittelgroße Möhren - Saft von 1 Bio-Zitrone - 1 Stange frischen Staudensellerie (zerkleinert) - 1 kleines Bund frischen Koriander (alternativ: Petersilie) - 2 EL Leinöl


Zubereitung:

Rote Bete und Möhren schäle ich mit einem Sparschäler, wasche das Gemüse und zerschneide es grob mit einem Messer.
Sodann schichte ich das vorbereitete Gemüse in ein Zerkleinerungsgerät (meines ist z. B. handbetrieben) und zerkleinere dieses,
bis es ungefähr grobkörnig ist.
Eine gewaschene Stange Stauensellerie zerteile ich in Querrichtung in kleine Abschnitte. Auch ein ebenfalls gesäubertes Bund frischen
Korianders (oder Petersilie) zerhacke ich mit einem Wiegemesser o. ä.
Jetzt gebe ich alle bisherigen Zutaten in eine Schüssel, vermenge Koriander und Gemüse miteinander und mische außerdem den Saft von einer
ausgepressten Bio-Zitrone und 2 EL Leinöl darunter.
Schon ist mein Rohkostsalat als Beilage zu z. B. allerlei Bohnensorten, Kartoffeln und Fisch fertig.
Auch ein Abendessen krönt so ein Salat zu Brot und Käse u. v. a. m.
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Q ) Marmelade aus roten Kirschpflaumen


Zutaten:

- rote Kirschpflaumen für 500 g Fruchtfleisch ohne Steine - 1 Pck. Bio-Gelierzucker 1:1 für 500 g Frucht


Herstellung:

Die roten Kirschpflaumen kaufe ich am besten frisch auf dem Markt, z. B. in Kiel-Gaarden bei Türkinnen und Türken, die ihr selbst
angebautes Gartenobst anbieten. Die Kirschpflaume oder Myrobalane zählt zu den Wildpflaumen. In ihrer Statur und ihrem Kern ähneln
sie tatsächlich Süßkirschen.
Zuhause wasche ich die Pflaumen und entkerne diese, was allerdings etwas mühsam sein kann. Dazu verwende ich ein Messer und schäle
den Kern heraus - andere Möglichkeiten mag es ebenso geben, z. B. stellte ich im letzten Jahr eine Marmelade aus Schlehen her,
welche ich nicht entsteinen konnte. So war es erforderlich die Schlehen mit ein wenig Wasser kurz aufzukochen und dann durch ein
Sieb zu streichen - die Steine blieben im Sieb zurück. So könnte das Entsteinen alternativ auch bei den Kirschpflaumen erfolgen.
Wenn ich 500 g entsteinte Myrobalanen zusammenhabe, gebe ich diese in einen Mixer und püriere das säuerlich schmeckende Obst.
Anschließend gieße ich den Fruchtbrei in einen Topf, der allenfalls bis zur Hälfte mit den Früchten befüllt ist.
Nun mische ich das Fruchtpüree mit dem Bio-Gelierzucker und erhitze die vorbereitete Marmeladenmasse wie auf der Packung beschrieben. Auf meiner
Packung stehen mindestens 4 Minuten Kochzeit, höchstens 8 Minuten. Den Kochvorgang begleite ich und rühre den Kirschpflaumenbrei öfter um.
Nach 6 Minuten Kochzeit und der Sicherheit, dass der Gelierprozess gelingt (am besten Gelierprobe durchführen), fülle ich die heiße Marmelade
mit einer kleinen Kelle bis zum Rand in heiß ausgewaschene Gläser und verschließe diese mit einem Twist-off-Deckel, stelle die Gläser sofort
auf den Kopf und lasse die Marmelade so erkalten. Zuletzt drehe ich die Gläser wieder um, säubere sie evtl. von Marmeladenresten und klebe
ein schönes Etikett mit Inhalt und Datum darauf.
Diese Marmelade aus roten Kirschpflaumen zeichnet sich durch eine bordeauxrote Farbe aus (wenn jedoch mehr gelbe Fruchtanteile enthalten sind,
nimmt diese eher einen Orangeton an), schmeckt herrlich cremig und intensiv nach lieblicher Pflaume.
Sie passt hervorragend zu einem selbstgebackenen Brot (Vorsicht: "Suchtpotenzial"!). Aber auch als kleines Mitbringsel ist sie bestimmt geeignet.
Gelbliche Sorten der Myrobalane können mitunter leicht mehlig schmecken, dafür lässt sich dann der Stein besser herauslösen. Dienen diese gelb-roten Früchte
als Grundlage für den süßen Aufstrich, empfiehlt es sich evtl. den Saft von 1 Bio-Zitrone dem Obstbrei beizufügen.
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R ) Marmelade aus Kornelkirschen


Zutaten:

- dunkelrote, reife Kornelkirschen für 500 g Fruchtfleisch ohne Steine - 1 Bio-Zitrone - 1 Pck. Bio-Gelierzucker 1:1 für 500 g Frucht


Herstellung:

Spätestens Ende August freue ich mich darauf, auf dem Gaardener Gemüsemarkt reife Kornelkirschen von zumeist türkischstämmigen Mitbürger(inne)n
zu kaufen. Die Kornelkirsche gehört zu den Hartriegelgewächsen und ist ungiftig. Hellrote Früchte können bisweilen aber sehr sauer schmecken,
daher ist es ratsam, eine Schale mit dunkelroten Kornelkirschen zu erwischen.
Äußerlich ähneln diese den Hagebutten, sie besitzen jedoch einen länglichen Stein im Inneren, der für das Marmeladekochen allerdings schwierig
herauszulösen ist. Da ich keinen Entsafter habe, koche ich die gewaschenen Kornelkirschen kurz mit etwas Wasser auf und passiere sie anschließend
durch ein Metallsieb. Die gewonnene Obstmasse wiege ich ab. Für 500 g Bio-Gelierzucker 1:1 benötige ich also auch 500 g Fruchtbrei. Hätte ich Saft
von den Kornelkirschen gewonnen, würden 375 ml für die angegebene Menge Bio-Gelierzucker genügen. Da jedoch auch zerriebene Schale und Fruchtfleisch
durch die Siebmaschen gelangten, stufe ich den entstandenen Fruchtextrakt als Marmeladengrundmasse ein und nicht als Gelee.
Vor der Vermengung des Obstes mit Gelierzucker lasse ich den Fruchtbrei erkalten und gebe dann noch den Saft einer Bio-Zitrone hinzu.
Jetzt mische ich die 500 g Bio-Gelierzucker mit den Früchten und erhitze die Zubereitung bis zum Kochen. Damit der Topf nicht überkocht, sollte dieser
allenfalls bis zur Hälfte gefüllt sein. Mindestens 4 Min., höchstens 8 Min. koche ich die Marmeladenmasse und schöpfe diese dann sofort in heiß ausge-
waschene Gläser, die ich randvoll fülle. Mit einem Twist-off-Deckel verschließe ich jedes Glas und stelle es bis zum Erkalten auf den Deckel.
Ein Etikett mit Inhalt und Datum runden die Marmeladenproduktion ab.
Die Marmelade hat eine kräftig rote Farbe und schmeckt auch so, wie sie aussieht, d. h. aber auch ein wenig nach Hagebutte oder Rote Bete,
eine Note Himbeere könnte ebenfalls assoziiert werden - ein schöner Vorrat für die kalte Jahreszeit oder etwas zum Verschenken.
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S ) Brot ohne Sauerteig, Hefe, Getreide, Gluten


Zutaten:

- 470 g Buchweizenvollkornmehl (alternativ: 330 g Maismehl, 140 g Buchweizenvollkornmehl) - 240 g Bio-Quinoa - 2 TL Johannisbrotkernmehl - 5 TL Bio-Chiasamen - 1 geh. TL Salz - ca. 1/3 Tasse Kürbiskerne - ca. 1/2 Tasse frische oder getrocknete Kräuter - 1000 ml Milch (alternativ: Mandel-, Soja- oder Reismilch) - Saft von ca. 4 Limetten - 1 Pck. Reinweinsteinbackpulver - 150 ml gutes Öl, z. B. Olivenöl - 1 große Kastenform, mit Margarine gefettet


Herstellung:

In eine große Schüssel gebe ich alle trockenen Zutaten wie Buchweizenmehl, Johannisbrotkernmehl, Quinoa, Chiasamen, Salz, Kürbiskerne,
Reinweinsteinbackpulver und vermenge diese gründlich mit einem Löffel.
Dann hacke ich frische Kräuter, z. B. Petersilie oder Dill - für mein erstes Brot nahm ich getrockneten Bärlauch und getrocknetes Basilikum
in einem Mengenverhältnis von 2/3 zu 1/3, was insgesamt die Hälfte einer Tasse ausmacht.
Auch die Kräuter mische ich unter die Teigzutaten in der Schüssel.
Zuletzt kommen die flüssigen Anteile des Brotteiges dazu wie Milch, Limettensaft und Öl.
Mit einem kräftigen Mixer stelle ich einen herzhaften Rührteig her und gieße den Teig anschließend in eine mit Margarine gefettete Kastenform.
Der Ofen wurde bereits auf 180 °C vorgeheizt. Die Form plaziere ich auf der mittleren Schiene eines Gasofens und backe den Teig in ca. 85-100 Min.
goldbraun - ein Gabeltest gibt wie bei Kuchenteig Aufschluss über den Garungsgrad des Teiges.
Quinoa hat im Gegensatz zu Weizen und anderen Getreidearten einen niedrigen glykämischen Index, beinhaltet viel Eiweiß und gilt nicht als Getreide, sondern
zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen. Buchweizen wird der Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse zugeordnet und wirkt ebenfalls regulierend auf den Blut-
zuckerspiegel. Auch eine blutdrucksenkende Wirkung wird dem Buchweizen zugeschrieben.
Buchweizen, Quinoa, Mais, Reis, Hirse, Amaranth (Teffmehl), Maniok (Farinha), Kichererbsen, Traubenkern (-mehl), Johannisbrot (-kernmehl), Guarbohne
(Guarkernmehl), Agar Agar und Kastanien sind z. B. frei vom Klebereiweiß Gluten.
Besonders für Menschen mit Diabetes mellitus, Glutenunverträglichkeit, Bluthochdruck und Pilzinfektionen ist so ein Brot geeignet.
Weil es relativ viel Flüssigkeit enthält, teile ich das Brot nach dem Backen in relativ kleine Portionen ein, packe diese in Gefrierbeuteln ab und
friere sie ein, sofern das Brot nicht innerhalb weniger Tage ganz verspeist wird.
Auch hier gilt, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, und das Rezept als Basis für Variationen dienen kann. An dieser Stelle passt es zu
erwähnen, dass z. B. das Buchweizenmehl bis zu 70 % durch Maismehl ersetzt werden könnte, um dem Brot eine andere geschmackliche Note zu verleihen
und den dominanten Buchweizengeschmack zu mildern. Probieren geht über Studieren!
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T ) Azukibohnenfrikadellen*, vegan, lactose- und glutenfrei


Zutaten:

- ca. 2 bis 2 1/2 Handvoll getrocknete Bio-Azukibohnen - ca. 1/2 Handvoll getrocknete Bio-Erbsen - ca. 1 Handvoll getrocknete Bio-Kürbiskerne - 2 geh. TL Johannisbrotkernmehl - 1 rote Zwiebel - 1 Bio-Tomate - ca. 1 EL scharfer Senf - Kümmel - Kurkuma - Paprika-Gewürz - gemahlene Muskatnuss - gemahlener Zimt - Kräutersalz o. ä. - gemahlener Pfeffer - 3 zerdrückte große Knoblauchzehen - ca. 1/2 Handvoll getrockneter Bärlauch o. ä. - ca. 1 Handvoll frische Petersilie


Herstellung:

Die Azukibohnen und die Erbsen weiche ich ca. 10 Stunden über Nacht in kaltem Wasser ein. Danach spüle ich die eingeweichten Hülsenfrüchte
unter klarem Wasser ab und setze diese sodann mit etwa ihrer dreifachen Menge an Wasser zum Kochen auf - nach ca. 60 Min. Garzeit
müssten die Hülsenfrüchte weich sein. In einem Metallsieb lasse ich sie abtropfen und erkalten.
Inzwischen mahle ich die Kürbiskerne in einem Zerkleinerer zu einer feinen Konsistenz, nicht ganz fein, sondern noch etwas körnig.
Nun wasche ich die Petersilie und schäle die rote Zwiebel - beide Zutaten kann ich entweder von Hand hacken oder diese Arbeit auch den Zerkleinerer
erledigen lassen. Eine Bio-Tomate wird mit einem Messer in kleine Stücke geschnitten.
Wenn die Bohnen und Erbsen erkaltet sind, knete ich diese in einer Schüssel mit den Händen zu einem ersten Brei. Schließlich füge ich alle weiteren
Zutaten dieser vegetarischen Frikadellengrundmasse bei, welche kräftig durchmassiert wird. Die entstandene Masse sollte zwar noch feucht, aber gut form-
bar sein - ein Zuviel an Wasser könnte durch die Zugabe von Haferkleie aufgesogen werden, was die Frikadellen dann jedoch nicht mehr glutenfrei sein lässt.
Überschüssige Flüssigkeit könnte ansonsten noch glutenfrei mit Hilfe von Vollkornbuchweizenmehl, Maismehl o. ä. eingedämmt werden.
Bei meinen Frikadellen waren solche "Hilfsmittel" jedoch bisher nicht nötig.
Jetzt nehme ich pro Frikadelle ca. eine Handvoll von der vegetarischen Masse und forme daraus kleine Fladen, die ich auf einem großen Brett ablege - bei mir
ergab die angesetzte Masse zwölf vegane, lactose- und glutenfreie Frikadellen.
In einer Pfanne erhitze ich gutes Bratenöl, das für hohe Temperaturen geeignet ist - auf beiden Seiten brate ich die Frikadellen knusprig braun.
Die Mengenangaben sind in dieser Rezeptur nicht so genau geraten, da ich letztlich viel "aus dem Bauch heraus" vermengt habe - die Gewürze sollten
alle "al gusto" dazugegeben werden - ich nahm von allem bis auf Salz nicht zu wenig. Das Ergebnis ließ sich sehen und schmeckte hervorragend!
Dazu reichte ich gedünstetes Fenchelgemüse mit ein paar TK-Bio-Erbsen, mit Curry, Kräutersalz, Zitronenpfeffer, Oregano und dem Saft von einer Limette abgeschmeckt.
Die Frikadellen lassen sich außerdem gut aufbewahren und schmecken auch noch am nächsten Tag zu z. B. Salat oder einer pikanten Tomatensoße.
Auch eignen sie sich zur Mitnahme als Inhalt für die Lunchbox!
Guten Appetit!
*ACHTUNG: Getrocknete Bohnen gelten als purinreiche Lebensmittel, welche zum Verzehr bei Gicht nicht ratsam sind!
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U ) Kresse selbst ziehen


"Zutaten":

- Bio-Kresse-Samen, ca. 2 EL - 1 Tasse - 1 kleines Sieb - 1 Kresse-Igel in Römertopfqualität - Wasser - einen Platz mit ausreichend Licht, keine Vollsonne


Anzucht:

Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei der Kresse-Anzucht nicht um ein Rezept, sondern um eine Anzuchtanleitung und Erfahrungsschilderung.
Selbstgezogene Kresse halte ich für absolut empfehlenswert!
Inzwischen bin auch ich in den Besitz eines Kresse-Igels in Römertopfqualität gelangt und davon schlichtweg begeistert!
Auf ein schönes Video zur Herstellung eines solchen Ton-Igels stieß ich übrigens bei https://inwien.at/Bastel-Tipp-Kresse-Igel.20801.0.html.
Im Unterschied zu der im Video gezeigten Kresse-Anzucht, benötigt die Aussaat und Keimung von Kresse auf saugfähigem, nahrungsmittelgeeignetem
Ton keine Watte o. ä. als Boden für die Kresse-Saat.
Im Römertopf-Igel ist das Züchten junger Kressepflanzen ganz einfach:
Zunächst wässere ich das Keramikplateau, welches die Kressesamen aufnehmen soll, für ca. 1 Std.
Ca. 2 EL Kressesaat in Bioqualität gebe ich in eine saubere Tasse und spüle diese darin. Anschließend gieße ich die gewaschenen Samen durch ein
kleines Sieb ab. Auch das Wasser im Keramik-Igel entleere ich.
Nun streiche ich vorsichtig mit einem Esslöffel das Saatgut gleichmäßig, das schon leicht mit einer Gallertschicht versehen ist, auf das umrandete Plateau
des Igels und gebe zusätzlich noch ein wenig Wasser über die Samenkörner, so dass der Keramikboden überall gut durchfeuchtet ist.
Jetzt heißt es abwarten und aufpassen, dass die Samen nicht eintrocknen, aber auch nicht zu nass sind.
In den ersten ca. 2 Tagen benötigen die Samen mehr Feuchtigkeit als nach eingetretener Keimung. Das Saatgut kann in der ersten Zeit bedenkenlos großzügiger
gewässert werden. Nachdem sich die ersten Keimlinge zeigen, nehmen die kleinen Pflänzchen nicht mehr so viel Wasser auf - im Grunde genügt dann ein
Befeuchten der Samen jeweils morgens und abends. Da ich Sprühflaschen im Hausgebrauch als unhygienisch empfinde, da ich diese nicht ständig reinigen
würde, befeuchte ich das Igel-Plateau, der Sitz seiner neuen, grünen "Kresse-Stacheln", behutsam unter fließendem Wasser - überschüssiges Nass lasse
ich ablaufen.
Den Igel stelle ich an einen Fensterplatz, der nicht zu sonnig ist. Nach etwa 5 Tagen kann ich die Kresse samt ihres Wurzelwerkes ernten, und die
jungen Pflänzchen im Unterschied zu gekaufter Kresseanzucht ganz verzehren. Oftmals bilden sich dünne, weiße Faserwurzeln, die wie Flaum aussehen, auf der
Kresseanzucht, die nicht mit Schimmel zu verwechseln sind. Solange die Kresse würzig und frisch riecht, besteht keine Gefahr eines Schimmelbefalls.
Mit kindlicher Neugier macht es Freude den Fortschritt der keimenden Samenkörner von Tag zu Tag zu beobachten.
Wenn sich grüne Blätter gebildet haben, ernte ich die Anzucht und verwahre die Kresse zunächst in einem abgeschlossenen Behälter, den ich in den Kühlschrank
stelle, wo sich die Kresse mehrere Tage hält.
Einen neuen Igel kann ich nun ansetzen und derweil von der Ernte zehren, bis die neuen Samen herangereift sind.
Bevor ich die Kresse z. B. auf Hüttenkäse oder als Zusatz in meinem morgendlichen Joghurt esse, wasche ich diese nochmal gründlich unter Wasser.
Auch den Keramik-Igel reinige ich mit kochend heißem Wasser, bevor ich die neue Anzucht darauf sprießen lasse.
Keimgeräte gibt es viele im Angebot.
Auch solche aus Plastik mit Deckel und Sieb oder Gitter halte ich für empfehlenswert. Für Berufstätige sind solche Keimgeräte eventuell leichter
zu handhaben als der Ton-Igel, da von Anfang an nur zwei Wässerungen, jeweils am Morgen und am Abend, ausreichen müssten. Der Deckel auf Keimschalen schützt
zudem vor dem Befall mit Gärfliegen o. ä. Insgesamt sind diese Keimgeräte jedoch eine hygienische Sache und der Anzucht auf saugfähigem Papier, Watte oder
gar Erde vorzuziehen. Die gezogenen Keime schmecken in jedem Fall besser als Gekaufte!
Bei kleinen Samen wie Kresse, Rucola, Alfalfa u. a. halte ich die Verwendung von Keimgläsern, die für den Wasserablauf schräg gestellt werden, für problematisch.
Wegen der sich bildenden Gallertschicht, läuft das Wasser schlecht durch das Sieb, das den Deckel eines solchen Glases bildet. Außerdem verstopfen kleinere Saatkörner
die Sieblöcher. Für größeres Saatgut wie Bohnen, Linsen, Kichererbsen u. ä. ist ein Keimglas aber durchaus auch geeignet.
Gerade in den Wintermonaten spenden Kresse & Co. wichtige Vitamine und geben einen erfrischenden Kick, z. B. in den Morgenstunden.
Auch Menschen ohne Gartenbesitz können so wichtige Nährstoffe selbst ziehen und einen Hauch eigenen Gärtnerns verspüren.
Kresse enthält viel an Vitamin C sowie B1, B2, B6, Folsäure, Kalium, Calcium, Beta-Carotin u. v. a. m.
Die darin enthaltenen Senföle wirken sich ebenfalls günstig auf den Organismus aus, unterstützen ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis und beinhalten antimikrobielle
sowie antimykotische Wirkstoffe.
Hinzu kommt die vielseitige Verwendung von frischer Kresse als Brotbelag, Salat- und Suppendekoration, im Joghurt u. ä.
Der Reiz der eigenen Anzucht verbindet sich mit dem kulinarischen Genuss!

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V ) Brokkolicremesuppe mit Petersilie und Pastinakenchips


Zutaten:

- 1 Brokkolikopf (am besten in Bio-Qualität) - hefe-, gluten- und laktosefreies Bio-Gemüsebrühepulver (ohne Zuckerzusatz), al gusto - 1 Schuss Bio-Rapsöl (oder ein ähnliches Öl mit Hitzebeständigkeit) - 1 kleiner Bund Petersilie, gehackt - 2 mittlere Bio-Pastinaken - ca. 2 mittlere Pellkartoffeln vom Vortag zum Andicken - 1 Prise gemahlene Muskatnuss


Herstellung:

Dieses Rezept ist relativ wenig aufwendig und sehr geeignet für Personen mit Laktoseintoleranz, da Brokkoli und Petersilie als
vegetarische Calciumquellen gelten.
Die Pastinaken brauche ich in Bio-Qualität nicht zu schälen und säubere diese daher nur gründlich z. B. mit einer Gemüsebürste, bevor
ich mit einem Sparschäler hauchdünne Streifen in Längsrichtung daraus "schnitze". Diese verteile ich sodann locker auf einem mit Backpapier
ausgelegten Backblech und gebe sie bei ca. 140 °C auf mittlerer Schiene für ca. 40-50 Minuten in den Backofen. Es empfiehlt sich, die Ofentür
hin und wieder zu öffnen, um Wasserdampf entweichen zu lassen. Die Pastinakenscheiben haben sich zu Chips reduziert, wenn sie bis auf ca. 1/3
ihres Volumens abgenommen haben, eine leichte Braunfärbung aufweisen und bei Berührung krosch wirken. Die heißen Chips lasse ich an einem Ort
außerhalb des Ofens auf dem Blech erkalten und fülle sie anschließend in eine dekorative Schale.
Den Brokkoli säubere ich gründlich, schneide den Strunk zurück und gebe ihn in einen Topf mit Deckel mit nicht allzu viel Wasser, da auch der
Wasserdampf das Gemüse gart und die Suppe nicht zu wässrig werden soll. Nach etwa 10-15 Minuten Kochzeit sollte das Gemüse noch etwas Biss haben.
Dann nehme ich den Topf vom Herd. Inzwischen pellte ich die Kartoffeln und zerkleinerte diese. Auch der Brokkoli wird im Topf für den Püriervorgang
zerteilt mittels eines Messers. Kartoffeln, Brühe sowie etwas Öl und Muskatnuss werden nach Belieben dem Brokkoli beigefügt. Je nach gewünschter
Konsistenz wird die Wassermenge variiert - dieses kann auch noch nach dem Püriervorgang erfolgen, der jetzt startet. Mit einem Pürierstab durchmische
ich alle Zutaten gründlich. Das Ergebnis sollte eine Suppe mit grasgrüner Farbe und sämiger Konsistenz sein - die Kartoffeln helfen beim Andicken.
Da Gemüsezutaten zum Glück nicht ganz genormt erhältlich sind, bleibe ich mit meinen Angabe bezüglich Wasser und Brühepulver im schätzbaren Bereich
und verzichte daher auf genaue Angaben. Ein wenig "Bauchgefühl" spielt beim Kochen immer eine Rolle und verleiht dem Tun in der Küche etwas "Prickelndes".
Zuletzt setze ich den Topf erneut auf den Herd und lasse die Suppe ganz kurz erneut köcheln.
Derweil beschäftige ich mich mit dem Säubern der Petersilie und dem Entfernen zu langer Stiele. Mittels Wiegemesser hacke ich die Petersilie
fein - es kann ruhig eine großzügige Portion frische Petersilie verwendet werden.
Die Suppe nahm ich zwischenzeitlich von der Herdplatte, so dass diese nicht mehr kochend heiß ist und rühre schließlich die Petersilie ein.
Dadurch bleiben viele wichtige Vitamine aus der Petersilie erhalten. Überhaupt ist schonendes Garen bei allen warmen Speisen angesagt.
Nun darf zu Tisch gebeten werden. In hübschen Schüsseln oder tiefen Tellern serviere ich die fertige Brokkolicremesuppe mit Petersilie und
verziere diese mit den dazu prima schmeckenden Pastinakenchips!
Brokkoli und Petersilie gelten wegen ihrer Inhaltsstoffe als sehr gesund!
Diese Suppe eignet sich im Grunde für ein breites Publikum ohne Einschränkungen, ist aber besonders geeignet für Menschen mit Laktoseintoleranz,
da diese auf Calcium aus Milchprodukten weitgehend verzichten müssen, welcher in Brokkoli und Petersilie gut vorhanden ist. Aber eigentlich auch
allen anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten wirkt dieses Rezept entgegen, da durch den Einsatz von Kartoffeln ebenso auf Gluten verzichtet wird.
Die industrielle Landwirtschaft hat durch moderne Verfahren und Züchtmethoden zu einer Veränderung vieler Grundnahrungsmittel beigetragen wie
der Milch, dem Weizen u. a., so dass diese von einer zunehmenden Anzahl von Menschen nicht mehr gut vertragen werden.
Leider liefert die Schulmedizin darauf zu wenig Antworten - auf Prävention wird nicht viel Wert gelegt - Handlungen erfolgen erst, wenn das
"Kind in den Brunnen gefallen ist". Noch immer bleiben Menschen, die sich an Schulmediziner/innen wenden, mit der Frage nach der für ihre
Konstitution richtigen Ernährung allein. Diese Lage schöpfen wiederum andere für sich aus, so dass inzwischen ein unübersichtlicher Markt
entstanden ist, der nur wenig Orientierung liefert.
In Gesundheitsfragen richtet zu viel Betriebswirtschaft jedoch nur Schaden an, denn Gesundheit ist keine Ware!
Dennoch viel Spaß beim Nachkochen der Brokkolicremesuppe und einen gesunden Appetit!

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W ) Marmelade aus Bio-Quitten


Zutaten:

- ca. 4-5 Bio-Quitten (ergeben ungefähr 900 g Fruchtfleisch) - gesäubert, geviertelt, entkernt, zerkleinert - Saft von ca. 4 Bio-Orangen plus Abrieb von ca. 1 1/2 Bio-Orangenschalen - 1/2 Bio-Bourbon-Vanilleschote - ausgeschabt - Saft von 2 Bio-Zitronen - frischer Bio-Ingwer (al gusto) - zerkleinert - 650 g Bio-Gelierzucker 2:1


Herstellung:

Diese Marmelade aus Bio-Quitten ist ein "Muss" in der kalten Jahreszeit! Da ich die Schale der Früchte mitverwende, greife ich
zu Quitten in Bio-Qualität. Wie bereits in der Zutatenliste aufgeführt, säubere ich die Quitten, viertele diese zwecks Entkernung
und zerkleinere zudem die Viertel in etwa in weitere 3 Teile.
Vor dem Auspressen der Bio-Orangen raspele ich die Schale von ca. 1 1/2 Orangen über die Quittenstücke - danach presse ich alle Orangen aus
und gebe den Saft über die Früchte. Die Zitronen presse ich ebenfalls aus und füge der Fruchtmasse ein wenig Saft davon hinzu, einen
Rest behalte ich zurück, den ich erst zusammen mit dem Gelierzucker beim zweiten Aufkochen einrühre, um nicht alle Vitamine einer
unnötigen Erhitzung auszusetzen. Auch der zerkleinerte Ingwer wird erst beim zweiten Erwärmen beigegeben. Eine ausgeschabte halbe
Bio-Vanilleschote sowie die Schotenhülle mische ich zwecks Aromaentfaltung schon jetzt der Fruchtmasse unter.
Die Waage zeigt nun etwa 1200 g an - mit dem restlichen Zitronensaft ergeben sich ca. 1300 g reine Früchte.
Jetzt bringe ich die Fruchtzubereitung für ca. 15 Minuten zum Kochen bis die Schalen der Quitten weich und somit leicht pürierbar sind.
Mit Hilfe eines Pürierstabes stelle ich einen Fruchtbrei von ziemlich einheitlicher Konsistenz her - kleine Stückchen mögen je nach
Vorliebe erhalten bleiben. Sobald die Masse etwas erkaltet ist, rühre ich außerdem den restlichen Zitronensaft und die Ingwerstückchen
ein. Nun kommt auch der Bio-Gelierzucker 2:1 hinzu. Alles wird gründlich durchmischt und ruht anschließend für 1-2 Stunden.
Sollte die Masse zu fest sein, kann mit ein wenig Wasser nachgeholfen werden, dabei sollte jedoch das Verhältnis des Zuckers zum
Fruchtbrei nicht wesentlich überschritten werden.
Inzwischen bereite ich sterilisierte, ausgekochte, leere Marmeladengläschen mit Twist-off-Deckeln vor.
Unter regelmäßigem Umrühren koche ich den Fruchtbrei ein zweites Mal gemäß den Angaben der Gelierzuckerpackung auf, entferne die
mitgekochte Vanilleschote und fülle die Gläser mit Hilfe eines dafür vorgesehenen Trichters randvoll mit heißer Marmelade, verschließe
diese sofort und stelle sie für das Erkalten auf den Deckel.
Die Marmelade schmeckt prima, beinahe ein wenig wie Marzipan. Da die Schale mitverwendet wurde, sind wertvolle Inhaltsstoffe
enthalten. Mit einem hübschen Etikett versehen, deponiere ich die Gläser in meinem "Marmeladenreservoir", hole sie zu Geschenkzwecken
wieder hervor oder verbrauche den gesunden Fruchtaufstrich auch selbst.

Trotz eines schlechten Sommers fiel die Ernte von Wildfrüchten nicht mangelhaft aus. Für meine Marmeladen verwende ich am liebsten
die ungespritzten Früchte der freien Natur wie Kornelkirschen, Kirschpflaumen, Schwarzen Holunder, Schlehen, wilde Brombeeren oder Weißdorn.
Hagebutten und Vogelbeeren stehen auch auf meinem Programm. Außerdem bediente ich mich an einem frei stehenden Mirabellenbaum und
stellte eine Apfelmarmelade aus für den rohen Verzehr wenig beliebten Äpfeln der alten Sorte "Finkenwerder Herbstprinz" her. Auch dieser
Apfel hing üppig trotz des schlechten Wetters ungespritzt an einem Baum. Zusammen mit Orangen- und Zitronensaft, Ingwer und Rosmarin
entstand eine schmackhafte Apfelmarmelade, in der auch die Schalen püriert enthalten ist.
Obwohl Wildfrüchte in der Regel weniger Chemikalienbelastung ausgesetzt sind, sollten dennoch Standortfaktoren wie eine viel befahrene
Straße, Hunde, landwirtschaftliche Nutzflächen unter Einsatz von Pestiziden u. ä., Bodenverunreinigungen durch in der Nähe befindliche
Industrieansiedlungen etc. beim Sammeln dieser mitbedacht werden.
Insgesamt bin ich jedoch vom Reichtum der Natur schlichtweg begeistert und kann zur Herstellung von Marmeladen auf die Angebote von
Discountern und Supermärkten bzw. von sog. Kulturobst weitgehend verzichten und dieses ohne Qualitätsverlust - im Gegenteil!


X ) Holunderblütengelee


Zutaten:

- ca. 15 frische Holunderblütendolden (von Insekten, Käfern u. a. befreien) - 1.300 ml Wasser - Saft von ca. 2 Bio-Saftorangen für 200 ml Orangensaft - Saft von 2 Bio-Zitronen, Abrieb der Schale von 1 Bio-Zitrone - frischer Bio-Ingwer, ca. 2 daumengroße Stücke, zerkleinert - 1.000 g Bio-Gelierzucker 2:1


Herstellung:

Am besten vormittags pflücke ich frische Holunderblütern, die noch nicht allzu alt sind, von einem Strauch. Insekten, Käfer und anderes
Getier versuche ich zu entfernen.
In einem Topf breite ich die Blüten mit ihren Stielen nach oben aus und gieße 1.300 ml kochend heißes Wasser darüber - den Sud lasse ich ca.
24 Std. stehen.
Über ein zweites Gefäß lege ich ein Metallsieb, das ich mit Filtertüten auskleide, die ich evtl. zu diesem Zweck zerreißen und ineinanderlegen
muss. Durch dieses Sieb gebe ich den Holunderblütensud und drücke zuletzt mit meinen sauberen Händen die Dolden noch mal kräftig aus, bevor sie
im Biomüll landen. Die Menge der Flüssigkeit messe ich, sie sollte in etwa bei 1.300 ml liegen und gieße diese sodann in einen Kochtopf.
Ungefähr 2 Bio-Saftorangen presse ich aus, um 200 ml frisch gepressten Orangensaft zu erhalten, zerkleinere ca. 2 daumengroße Stücke Ingwer
und füge alles der Saftmasse hinzu. Zuletzt reibe ich die Schale von 1 Bio-Zitrone ab, presse 2 Zitronen aus und ergänze damit ebenso
den Gelee-Ansatz, dem jetzt noch 2 Beutel Bio-Gelierzucker 2:1 à 500 g zugesetzt werden. Alle Zutaten werden gründlich miteinander vermengt.
Damit sich der Gelierzucker vor dem Kochen gänzlich darin löst, lasse ich den Geleebrei ca. 2 Stunden ruhen. Gläser mit Twist-off-Deckeln
sterilisiere ich und stelle diese bereit. Schließlich wird das Gelee unter Rühren 3-4 Minuten (nach Anleitung auf der Packung Gelierzucker)
sprudelnd gekocht, bis die Masse in Gläser randvoll eingefüllt wird. Sollte sich während des Kochens Schaum gebildet haben, schöpfe ich
diesen vor dem Befüllen der eigentlichen Gläser in ein Extra-Gefäß oder -Glas.
Damit ein Vakuum entsteht, stelle ich die Gläser nach dem Befüllen auf den Deckel.
Nach ungefähr einer Woche Wartezeit sollten die Holunderblüten ein noch volleres Aroma entwickelt haben, so dass es sich lohnt, mit dem Verzehr
bis dahin zu warten.
Der Aufstrich schmeckt herrlich erfrischend - guten Appetit!


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