In Memoriam KASI - Trittau am Freitag, den 13.07.2007

Wir trauern um unseren Graupapageien KASIMIR, der über 30 Jahre inmitten unserer Familie
lebte und als Familienmitglied voll integriert war.

Bild von Kasimir
KA - viel mehr als ein Vogel

Sein letztes Kernchen fraß der heitere Gesell am Freitagmorgen, den 13. Juli 2007,
im Beisein der hervorragenden Vogelspezialistin Frau Dr. Erhorn in ihrer Vogelklinik.
KASI war ein sensibler Bursche und vermutlich nicht mehr ganz jung gewesen, als er zu uns kam.
Er stammte als ein Wildvogel aus Ghana (Afrika) und hatte seine Scheu - wohl wegen schlechter
Behandlung auf Märkten - nie ganz abgelegt. Durch einen Seemann, der in unserer Nachbarschaft
wohnte, gelangte er über das Meer nach Deutschland. Die Schilderung seiner Überfahrt und
seiner Einreise wären für sich genommen schon ein Abenteuer.
Nun verstarb dieser treue Kamerad, dieses frohgestimmte Familienmitglied während seines Früh-
stücks und fiel auf der Stelle tot um. Wir haben diesen Vogel geliebt, der überall dabei war und
sowohl passende als auch unpassende Kommentare von sich gab! Z. B. hatten wir ihm "Monstergebrüll"
vorgemacht, welches er plötzlich imitierte. Als zwei arglose Handwerker, von denen der eine den
schönen Nachnamen "Jungverdorben" führte, in unserer Küche ihr Brot auspackten, vernahmen
sie seltsame, angsteinflößende Laute aus dem Nebenzimmer. Vor Schreck warfen sie das Brot beiseite
und forschten nach dem Ursprung der Geräuschkulisse. Ein Blick um die Ecke verriet die Lösung:
Sie sahen ein graues Federvieh, das sie frech und munter anschaute! Da fingen die beiden Herren
lauthals an zu lachen.
KASI war ein prima Kerl, ein echter Kumpel, auch wenn er hin und wieder hackte und täglichen
Schabernack trieb! Vor einigen Jahren erkrankte unser Graupapagei jedoch chronisch. Er hatte sich eine
Schimmelpilzerkrankung durch verunreinigtes Futtermittel zugezogen und musste seit dieser Zeit mindestens
einmal im Jahr mit speziellen Medikamenten therapiert werden, die auch Nebenwirkungen auf den Gesamt-
organismus haben. Herz, Luftsäcke und wahrscheinlich Gehirn waren bei KA stark angegriffen.
Seit Ende April hegten wir den Verdacht, dass dieser Sommer wohl sein letzter werden könnte.
Er atmete hörbar schwer und musste immer wieder in die Vogelklinik gefahren werden, wo mit vereinten
Kräften um das Leben dieses charaktervollen Vogels leider letztlich vergeblich gekämpft wurde.
Einen Teil seiner Sprachfähigkeit hatte er inzwischen verloren.
Über die Lebenserwartung von Graupapageien gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Wiederkehrend war, dass
diese Vögel in Gefangenschaft bis zu 40 Jahre alt werden können. Auch KASIS Lebenserwartung war somit
erreicht - ob mit oder ohne Schimmelpilzerkrankung - er hatte keine Chance mehr und starb unter Artgenossen.
Wir werden noch lange an ihn denken, da wir ihn tief in unser Herz geschlossen haben. Er war ein absolut tolles
Haustier, das wir uns wohl in erster Linie aus egoistischen Gründen hielten. Wir werden ihn nie vergessen!
Er hinterlässt eine bleibende Leere - es wird kein anderer Vogel seinen Platz einnehmen!

Damit sich ein Graupapagei diese hässliche Schimmelpilzerkrankung nicht einfängt, sollten Futtermittel
zumindest vor dem Verfüttern tiefgefroren werden, um etwaige Verunreinigungen abzutöten. Nicht alle
Papageien sind gleich anfällig. Es gibt aber spezielle Futtermittelanbieter, die mit der Reinheit ihres
Futters für Papageien werben.
Die Schimmelpilzerreger sitzen in erster Linie auf den Schalen von Erdnüssen, die Graupapageien so gern
mögen. Unser Vogel bevorzugte noch geknackte Walnüsse, Weintrauben, Johannisbeeren u. v. a. m.
Es gibt anscheinend auch Graupapageien, die mit Hüttenkäse und Keksen gefüttert werden.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich ebenfalls gesundheitsförderlich auf diese Tiere aus.
KASIMIR wird am 16. Juli begraben und zwar dort, wo sich kurz nach seinem Tod eine vereinsamte Waldtaube
elegant in die Lüfte hob. KA hatte sie schon mehrfach gesehen, wenn er mit seinem kleinen Reisekäfig
im Garten unterwegs war. Vielleicht trug sie seine Vogelseele auf ihren Schwingen in den Himmel.
Mach´s gut, lieber Freund!